Betreuung von behinderten, pflegebedürftigen und chronisch kranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Deine Möglichkeiten auf einen Blick

Kinder mit Behinderungen brauchen oftmals besondere Betreuung und gegebenenfalls auch Pflege. Dabei ist es manchmal schwierig, die passende Betreuungsform für sein Kind zu finden. Welche Einrichtungen für die Betreuung von Kindern mit Behinderungen gibt es überhaupt und welche davon passt zu meinem Kind?

In diesem Ratgeber geben wir Euch einen ausführlichen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung und erklären, welche Angebote und Leistungen euch als Eltern zur Verfügung stehen.

Ein Junge wird im Flur liebevoll von zwei Erwachsenen umarmt und lächelt strahlend in die Kamera.

Betreuung von Kindern & Erwachsenen mit Behinderung zu Hause

Viele Familien entscheiden sich dafür, ihr Kind oder volljährige Verwandte mit Behinderung zu Hause zu betreuen. Die vertraute Umgebung, die Nähe zur Familie und die größere Flexibilität sind dabei wichtige Punkte. Gleichzeitig bringt die häusliche Betreuung aber auch viel Verantwortung und organisatorischen Aufwand mit sich.

Damit Ihr im Alltag jedoch nicht auf euch allein gestellt seid, gibt es verschiedene Unterstützungsangebote:

Häusliche Kranken- und Intensivpflege

Wenn Betroffene intensiv betreut oder medizinisch versorgt werden müssen, habt ihr unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch, etwa ambulante Krankenpflege bzw. ambulante Kinderkrankenpflege oder auch ambulante Intensivpflege.

Aufgaben, die professionelle Fachkräften dabei übernehmen, sind zum Beispiel Sondennahrung verabreichen, Injektionen oder Medikamente geben sowie die Beatmung oder andere intensivmedizinische Maßnahmen überwachen.

Private Betreuung für behinderte Menschen

Bei der privaten Betreuung übernehmen weiter entfernte Angehörige sowie Bekannte oder privat organisierte Betreuungskräfte die Versorgung und Unterstützung (nicht jedoch Pflege) zu Hause. Viele Betroffene oder Eltern und Verwandte von Betroffenen nutzen dafür das Persönliche Budget, mit dem sie selbst Assistenzleistungen organisieren und finanzieren können.

So ist es möglich, sowohl zu Hause als auch unterwegs, etwa bei Ausflügen, Freizeitaktivitäten oder im Berufsalltag, durch Persönliche Assistenz flexibel und selbstbestimmt unterstützt zu werden.

Unterstützung durch Pflegeleistungen

Eltern von Kindern mit einem anerkannten Pflegegrad (ab PG 2) können zudem folgende Leistungen (Stand 01.01.25) in Anspruch nehmen:

  • Pflegegeld, wenn Ihr euer Kind oder eine vertraute Person selbst betreut (also nicht durch einen professionellen Pflegedienst betreuen lasst)
  • Pflegesachleistungen, wenn ein ambulanter Pflegedienst eingebunden ist
  • Entlastungsbetrag, z. B. für Haushaltshilfen oder stundenweise Betreuung (bereits ab Pflegegrad 1)
  • Verhinderungspflege, wenn Ihr verhindert seid oder eine Auszeit braucht, kombinierbar mit Kurzzeitpflege
  • Kurzzeitpflege, nach einem Krankenhausaufenthalt oder in Krisensituationen, bis zu 8 Wochen pro Jahr

Betreuungseinrichtungen für Kinder mit Behinderung

Kommt aus verschiedenen Gründen eine Betreuung zu Hause nicht infrage, könnt ihr euer Kind auch professionell in einer spezialisierten Einrichtung betreuen oder durch Fachkräfte begleiten lassen. Je nach den individuellen Voraussetzungen stehen dabei verschiedene Optionen zur Verfügung, wie die Wahl zwischen stationärer Betreuung und Pflege oder aber auch der Art von Kita oder Schule.

Wir von Querleben beraten euch gern, welche Einrichtung am besten zu euch und eurem Kind passt, und begleiten euch auf Wunsch auch bei der Antragstellung.

Einrichtungen für Kinder mit Behinderung in der Nähe finden

Die Suche nach einem geeigneten Betreuungsplatz für euer Kind kann schnell zur Herausforderung werden, besonders wenn der Alltag durch Pflege und Organisation ohnehin schon herausfordernd ist und einiges an Kraft kostet. Deshalb ist es wichtig, sich frühzeitig zu informieren und bei Bedarf auch Unterstützung anzunehmen.

Viele Eltern stellen sich oftmals die Fragen: Welche Einrichtungen gibt es in unserer Nähe? Und vor allem: Wo fühlt sich unser Kind gut aufgehoben und wir uns als Familie verständnisvoll begleitet?

Wir von Querleben kennen viele der Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch bundesweit, persönlich. Ob heilpädagogische Tagesstätte, integrative Kita, inklusive Schulen oder Förderzentrum: Wir helfen dir dabei, die passende Einrichtung für dein Kind in deiner Nähe zu finden.

Dabei berücksichtigen wir nicht nur fachliche Kriterien, sondern auch ganz praktische Fragen wie Erreichbarkeit, Barrierefreiheit oder das Miteinander vor Ort.

Wir organisieren regelmäßig Veranstaltungen für Familien, wie z. B. unser beliebtes Familiencafé, ein Ort für Austausch, Vernetzung und Entlastung.

Jeden ersten Samstag im Monat ab 10 Uhr bist du mit deiner Familie herzlich willkommen. In gemütlicher Umgebung kannst du dich dort mit anderen Eltern austauschen, gemeinsam frühstücken, Fragen stellen und einfach mal durchatmen.

Kitas für Kinder mit Behinderung

Wenn die Einschränkungen Eures Kindes nicht zu stark sind, kommt ab einem bestimmten Alter auch der Besuch einer Kita infrage. Grundsätzlich gibt es dabei drei verschiedene Formen von Kindertagesstätten:

  • Integrationskindergärten, in denen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam betreut werden und die Inklusion in der Betreuung der Kinder im Vordergrund steht. Dabei sorgt geschultes Fachpersonal dafür, dass Kinder mit chronischen Krankheiten oder Behinderungen, wenn nötig, individuell unterstützt werden.
  • Sonderkindergärten, die speziell auf Kinder mit Behinderungen ausgerichtet sind und eine individuelle Förderung bieten. Diese Einrichtungen arbeiten in der Regel mit kleineren Gruppen und speziell ausgebildetem Fachpersonal, das auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder eingeht.
  • Regelkindergärten (ggf. mit integrativen Gruppen), in denen Kinder mit Behinderungen zusammen mit anderen Kindern betreut werden, oft unterstützt durch eine persönliche externe Betreuungs- und Pflegekraft.

Wichtig: Die Finanzierung und Zuständigkeit unterscheidet sich je nach Einrichtungsart. Sonderkindergärten, also heilpädagogische Kitas, fallen meist unter die Eingliederungshilfe nach SGB IX. Das gilt auch für zusätzliche Assistenzleistungen wie einen Integrationshelfer. Integrationskindergärten und integrative Gruppen in Regelkitas werden hingegen in der Regel über das Jugendamt organisiert.

Gerne beraten wir Euch umfassend und helfen Euch, eine passende Kita für Euer Kind zu finden, die sowohl pädagogisch als auch menschlich überzeugt, und den Antrag richtigzustellen.

Schulen für Kinder mit Behinderungen

Der Schritt von der Kita in die Schule ist für viele Eltern eine spannende, aber auch herausfordernde Zeit. Besonders für Familien mit behinderten oder chronisch kranken Kindern stellen sich viele neue Fragen.

Welche Schulform passt am besten zu meinem Kind? Wie kann eine individuelle Förderung sichergestellt werden? Und wie gelingt der Übergang möglichst reibungslos?

Unterschieden wird dabei grundsätzlich zwischen drei verschiedenen Schulformen, die sich an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder orientieren:

  • Inklusive Schulen verfolgen das Ziel, Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam zu unterrichten. Dabei wird auf die jeweiligen Fähigkeiten der Kinder Rücksicht genommen, sodass jedes Kind in seinem eigenen Tempo lernen kann. Unterstützt wird dies durch ein Team aus Lehrkräften, Sonderpädagoginnen und Therapeuten, die eng zusammenarbeiten und individuelle Förderpläne entwickeln.
  • Förderschulen sind speziell auf Kinder mit einem erhöhten Unterstützungsbedarf ausgerichtet. Ob geistige oder körperliche Beeinträchtigung, Autismus oder Sprachstörungen: Jede Förderschule bietet ein gezieltes pädagogisches Konzept, das auf bestimmte Förderbedarfe eingeht.
  • Integrative Schulen kombinieren Elemente beider Ansätze. So können Kinder mit Behinderungen in einem regulären schulischen Umfeld lernen und gleichzeitig die spezifische Förderung erhalten, die sie benötigen. Dies geschieht oft durch begleitende Fachkräfte, zusätzliche Förderstunden und/oder durch therapeutische Maßnahmen direkt in der Schule.

Die Finanzierung und Zuständigkeit unterscheiden sich dabei je nach Schulform. In vielen Fällen ist das Schulamt oder auch das Jugendamt ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um die Unterstützung und Übernahme der Kosten geht.

Unterstützung im Schulalltag

Ein gelungener Schulbesuch hängt nicht allein von der Schulform ab. Viele Kinder mit Behinderungen oder chronischer Krankheit benötigen gezielte Unterstützung, um den Anforderungen gerecht zu werden und sich im Klassenunterricht wohlzufühlen.

Dazu zählen etwa Integrationshelfer, die euer Kind während des gesamten Schultages oder in bestimmten Situationen. Sie helfen beim Wechsel zwischen den Unterrichtsräumen, unterstützen bei der Kommunikation, sorgen für Orientierung im Schulgebäude und sind einfach da, wenn Hilfe gebraucht wird. Aber auch pflegerische und therapeutische Unterstützung sowie fachliche Förderung kann in Betracht gezogen werden.

Kurzzeitpflege, Inobhutnahme und weitere zusätzliche Betreuungs- sowie Hilfeangebote

Darüber hinaus gibt es verschiedene weitere Betreuungsangebote wie Kurzzeitpflege und Kurzzeitwohnen, familienunterstützende bzw. familienentlastende Dienste, Entlastungspflege für Eltern, die Option der temporären Inobhutnahme sowie ambulante Kinderhospizdienste, um euch in schwierigen Zeiten zu unterstützen.

Ihr seid euch unsicher, was für euch infrage kommt? Gerne beraten wir euch und geben euch Tipps rund um die Vorbereitung, den Antragsprozess sowie die Organisation.

Betreuung von Erwachsenen mit Behinderung oder chronischer Krankheit

Wenn Kinder mit Behinderungen erwachsen werden, endet der Unterstützungsbedarf nicht plötzlich. Im Gegenteil, viele Eltern stehen erneut vor der Herausforderung, passende Betreuungs- und Wohnformen für ihr erwachsenes Kind zu finden.

Aber auch wenn Du selbst oder nahe Verwandte chronisch erkranken oder seit Geburt mit einer Behinderung leben, stellt sich die Frage nach der Betreuung und Pflege im Erwachsenenalter. Dabei spielt vor allem das Ziel eines möglichst selbstbestimmten Lebens in der eigenen Wohnung eine große Rolle.

Infrage kommen dafür unter anderem Leistungen und Angebote wie ambulante Pflegedienste, Persönliche Assistenz, Pflege-WGs, Hilfeleistungen in Bezug auf Teilhabe und Förderung im Alltag, Unterstützung durch die Eingliederungshilfe sowie Werkstätten für behinderte Menschen.

Wir von Querleben beraten dich gern umfassend zu all diesen Angeboten und stehen dir mit Rat und Tat zur Seite, wenn es darum geht, die passenden Lösungen zu finden.

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